Rettungshunde-Klingenthal

Rettungshundearbeit in Klingenthal / Vogtland

Welche Rolle spielt der Fleischanteil bei der Qualität des Hundefutters?

Autor: Christin | geschrieben am 6. Dezember 2017

Schäferhund FutterJeder Hund soll qualitativ hochwertiges, gesundes, abwechslungsreiches und leckeres Futter bekommen. Die Fütterung kann je nach Rasse und Vorlieben unterschiedlich erfolgen. Viele Ernährungsexperten sind sich einig, dass Fleisch ein zurecht hochgelobter Bestandteil des Futters ist. Für viele Hundehalter stellt sich die Frage, ob Hundefutter mit einem hohen Fleischanteil automatisch eine höhere Qualität besitzt.

Fleisch: Kleiner Ausflug in die Futtermittelkunde

In der Ernährungswissenschaft zählt zum Fleisch ausschließlich die reine Skelettmuskulatur. Dies bedeutet, dass die anderen Teile nicht zum Begriff Fleisch gehören. Innereien, wie Herz, Leber oder Lunge, sind aus der ernährungsphysiologischen Sicht für Hunde äußerst wertvoll. Dennoch gehören die Innereien nicht zur Kategorie Fleisch, sondern fallen unter die tierischen Nebenprodukte. Sowohl das Fleisch als auch die Nebenprodukte müssen im Bereich der Tiernahrung von Schlachttieren stammen. Die Tiere wurden für einen menschlichen Verzehr als tauglich bewertet. Somit können sich Hundehalter sicher sein, dass die Abfälle nicht im Hundefutter landen.

Woran erkennen Sie gutes Fleisch?

Das Fleisch ist ein wertvoller und gesunder Futtermittelbestandteil. Es besitzt eine für den Vierbeiner fast optimale Zusammensetzung an Aminosäuren. Die Aminosäuren sind kleine Moleküle und ein wichtiger Teil von jedem Körper. Aus den kleinen Aminosäuren werden im Körper größere Proteine bzw. Eiweiße zusammengesetzt. Kein Hund kann ohne Proteine leben. Deshalb ist die wichtigste Eigenschaft von Fleisch das vorhandene Muster an Aminosäuren. Je besser dieses Muster zu den individuellen Bedürfnissen der Vierbeiner passt, umso weniger Abfälle fallen beim Stoffwechsel an.

Fleisch ist nicht gleich Fleisch und es gibt im Hinblick auf die Qualität große Unterschiede. Nicht jede Art von Fleisch besitzt ein optimales Aminosäuremuster. Pflanzenfressende Tiere haben einen kräftigen Kaumuskel, der viele sehnig-bindegewebige Fasern besitzt. Deshalb kann das Fleisch von einem Schaf äußerst fettreich sein. Fleisch in Form von Filet besteht fast nur aus Muskelfasern und besitzt eine ganz andere Beschaffenheit. Die Qualität des Fleisches bemerken Sie als Hundehalter bei der Verdaulichkeit. Ihr Hund benötigt von einem besonders hochverdaulichen Fleisch eine geringere Menge als von einem qualitativ minderwertigeren Fleisch.

Die natürliche Ernährungsweise des Hundes

Tiere werden anhand ihrer Fressgewohnheiten in fleischfressende (carnivore), allesfressende (omnivore) und in pflanzenfressende (herbivore) Tiere unterteilt. Zu den Pflanzenfressern zählen Rinder, Schafe und Pferde. Allesfresser sind Bären und Schweine. Zu den Fleischfressern gehören die klassischen Raubtiere, wie wilde Katzen und Wölfe. Der Hund stammt vom Wolf ab und dies bedeutet für viele Menschen, dass der Hund automatisch ein Fleischfresser ist. Die Zuordnung ist nicht so einfach, denn der heutige Hund hat im Vergleich zu seinen wilden Vorfahren eine jahrtausendelange Weiterentwicklung durchgemacht. Im direkten Vergleich zu einem Wolf besitzt ein Haushund ein wesentlich besser funktionierendes Enzym. Dadurch kann er Stärke um einiges effektiver verdauen. Enzyme sind komplexe Moleküle und diese helfen den Tieren dabei, den Stoffwechsel zu vereinfachen. Die ersten Haushunde, die von Menschen gehalten wurden, wurden selten mit Fleisch gefüttert. Die Menschen wollten das Fleisch lieber selbst verzehren. Die Hunde bekamen stattdessen eine stärkehaltigere Nahrung, wie getreidehaltiges Brot, durchgesetzt.

Sollte das Hundefutter einen hohen Fleischanteil haben?

Hunde sind keine reinen Fleischfresser, sie ähneln eher den Allesfressern. Sie können bzw. müssen nicht ausschließlich Fleisch fressen. Wölfe fressen ebenfalls die Därme, Mägen und Innereien ihrer Beutetiere. Ihren abwechslungsreichen Speiseplan ergänzen sie mit Beeren und Früchten. Selbst klassische Fleischfresser wie Wölfe fressen nicht ausschließlich Fleisch. Deshalb sollten Hunde keinesfalls nur Fleisch in Form von Skelettmuskulatur zu sich nehmen. Das Futter kann aber muss nicht unbedingt einen hohen Fleischanteil haben. Im Hundefutter sollten auch Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe enthalten sein, durch Gemüse, Kräuter. Die meisten hochwertigen Dosen Nassfutter enthalten einen ausgewogenen Mix. Zu beachten ist jedoch die Menge. Wie oft man Hundefutter aus der Dose füttern sollte kann man hier nachlesen.

Welche Rolle spielt Getreide im Futter?

Viele Experten sind der Meinung, dass Getreide in Form von Hafer, Weizen, Roggen und Reis nicht in Hundefutter gehört. Weizen besitzt viele Vitamine, verschiedene energieliefernde Kohlenhydrate (hauptsächlich Stärke) und ist proteinarm. Hunde besitzen ein Enzym für die Verdauung der Stärke und im Magen-Darm-Trakt ihrer natürlichen Beutetiere befindet sich ebenfalls Getreide. Roh verfüttert werden sollte das Getreide keinesfalls, denn es ist in dieser Form nicht gut verdaulich. Am besten erhitzen Sie das Getreide kurzzeitig, bevor Sie es in die Hundemahlzeit geben. Alternativ verwenden Sie Haferflocken. Das Getreide gibt dem Hundefutter eine vorteilhafte Energiedichte. Zusätzlich verhindert es eine mögliche Überversorgung mit Eiweißen.

Sie sollten bei der Fütterung individuell entscheiden

Wie hoch der Fleischanteil im Futter sein sollte, hängt vom Alter des Hundes, seinem Gesundheits- und Entwicklungszustand und den Aktivitäten ab. Des Weiteren kommt es darauf an, welche proteinreiche Futtermittel außer Fleisch im Hundefutter enthalten sind. Fisch enthält beispielsweise eine große Menge an Proteinen. Junge Hunde, die sich im Wachstum befinden, benötigen zum Aufbau ihres Körpers auf jeden Fall viele Aminosäuren. Für einen solchen Organismus ist es von Vorteil, wenn das Hundefutter einen hohen Anteil an Fleisch hat. Das Fleisch sollte immer proteinreich und leicht verdaulich sein. Alte Hunde benötigen nicht mehr so viele Aminosäuren. Enthält das Futter zu viel Fleisch, kann sich dies negativ auf die Nieren- und Leberfunktion auswirken. Ältere Hunde entlasten ihren Stoffwechsel, indem sie Kohlenhydrate in Kartoffeln und Getreide zu sich nehmen.

Fotoquelle: © BIGANDT.COM Stockfoto-ID: 593391176 – shutterstock.com

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